Förderansatz des INPP®
An dem in Chester/England ansässigen Institut für Neurophysiologische Psychologie (INPP) unter Leitung von Dr. Peter Blythe und Sally Goddard Blythe wurde in langjähriger Forschungsarbeit festgestellt, dass bei einem hohen Prozentsatz jener Kinder, die trotz (über)durchschnittlicher Intelligenz Lern-, Verhaltens- und Bewegungsprobleme haben, frühkindliche Reflexe noch Restfunktionen zeigen. Diese Reste frühkindlicher Reflexe wurden als Ursache für Entwicklungsverzögerungen des Zentralen Nervensystems erkannt. Auf diesen Forschungsergebnissen basiert das Förderkonzept von INPP. Es ist seit vielen Jahren in der Praxis bewährt und die Fördererfolge sind in Studien wissenschaftlich belegt.
Eine umfangreiche Befunderhebung dient als Grundlage für die speziellen Bewegungsübungen, mit denen den Kindern, ebenso wie betroffenen Erwachsenen die Möglichkeit gegeben wird, die noch bestehenden frühkindlichen Reflexe - in einem 2. Anlauf - zur Ausreifung und dann zur Hemmung zu bringen.
So können sich die Halte- und Stellreaktionen, die wichtig sind für Bewegung, Haltung und Gleichgewicht, entwickeln und die spezifischen Schwierigkeiten überwunden werden. Mit der Normalisierung der Reflexstruktur verschwinden in der Folge auch viele Lern- und Verhaltensprobleme.
Wie sieht die Förderung aus?
Anhand eines detaillierten Fragebogens wird zunächst zusammen mit den Eltern aus der Entwicklungsgeschichte des Kindes herausgefunden, ob die bestehenden Auffälligkeiten in einer neurophysiologischen Reifungsstörung begründet sind.
Ergibt sich im Anamnesegespräch hierfür ein Ansatz, so erfolgt eine umfangreiche Befunderhebung, die folgende Bereiche umfasst:
- Grobmotorik und Gleichgewicht
- Feinmotorik
- Vorhandensein von Resten frühkindlicher Reflexe
- Fehlen von Halte- und Stellreaktionen
- Entwicklung der Seitigkeit
- Augen-Hand-Koordination
- Augenmuskelmotorik
- Visuelle und auditive Wahrnehmung
Der Förderansatz umfasst spezifische Bewegungsübungen, die aus den Ergebnissen der Befunderhebung für das Kind abgeleitet werden. Unter Anleitung wird das Übungsprogramm eingeübt und muss dann täglich zuhause, ca. 5 - 10 Minuten, durchgeführt werden. Alle 6 - 8 Wochen erfolgt eine Überprüfung der Behandlungsergebnisse und -erfolge. Entsprechend den Ergebnissen wird das Programm angepasst und erweitert. Die Förderung umfasst einen Behandlungszeitraum von 1 - 1,5 Jahren.
Das Förderprogramm von INPP steht nicht in Konkurrenz zu symptomorientierten Förderprogrammen wie z. B. Rechtschreib- oder Lesetraining. Vielmehr ergänzen diese einander. Sind aufgrund von neuromotorischen Entwicklungsverzögerungen sekundäre Fehlerbilder entstanden (wie z. B. Probleme beim Schreiben oder Lesen) so ist es, je nach Ausmaß dieser Probleme, sinnvoll oder gar erforderlich, zusätzlich an diesen Symptomen zu arbeiten. In diesen Fällen erleichtert die erfolgreiche Ausreifung der neuromotorischen Entwicklung die erfolgreiche Arbeit an den Symptomen. Gerne berate ich Sie auch zu symptomorientierten Fördermaßnahmen.