Elternbericht über M. S.
Wirklich rund lief es bei unserem Sohn M. weder vor dem Kindergarten noch während der Kindergartenzeit, und in der Grundschule war es später leider auch nicht anders.
Angefangen vom häufigen „Sabbern“, über nicht krabbeln wollen oder können, häufige Hals- und
Ohrenentzündungen bis hin zum späten Sprechen und Laufen lernen. Das Sprechen fiel unserem Sohn noch mit drei Jahren schwer. Er sprach lange in Drei-Wort-Sätzen. Das Laufen lernte er mit ca. 18 Monaten. Später kamen die schwache Feinmotorik und die mangelnde Konzentration hinzu. Spielte unser Kind mit seinen Spielsachen, sah das Kinderzimmer anschließend wie ein Trümmerhaufen aus. Das Einnässen tagsüber dauerte bis ca. zum sechsten Lebensjahr an, und das nächtliche Bettnässen trat bis fast zum zehnten Lebensjahr regelmäßig und danach in größeren Abständen immer wieder auf.
Unser Nachwuchs erhielt bereits mit zweieinhalb Jahren eine Ergotherapie und ab dem dritten Lebensjahr Frühförderung, beides bis kurz vor seiner Einschulung. Zwischendurch bekam er wegen seiner Unbeweglichkeit auch noch Krankengymnastik (er bewegte sich steif und angespannt). Bei allen drei Therapieformen wurde immer an den Symptomen gearbeitet.
Da unser Sohn ab dem zweiten Lebensjahr unter hoher Bewegungsunruhe litt und dieses durch die Ergotherapie und durch vieles Spielen an der frischen Luft leider nicht besser wurde, meldeten wir ihn mit ca. dreieinhalb Jahren für drei Wochen in einer Tagesklinik für Kinder und Jugendliche an. Hier wurde er auf ADHS getestet. Der zuständige Oberarzt erklärte uns nach ca. einer Woche, dass unser Kind zwar Probleme mit der Aufmerksamkeit, aber weder ADS noch ADHS hätte. Er hätte bei unserem Sohn vielmehr eine Lernbehinderung festgestellt und daran könnte man nicht viel ändern.
Diese Diagnose zog uns den Boden unter unseren Füßen weg. Welche Eltern möchten schon wahrhaben, dass ihr Sprössling lernbehindert sein soll? Die Vermutung, dass irgendetwas bei unserem Kind nicht in Ordnung war, lag ja auf der Hand, aber war es wirklich eine Lernbehinderung? Verwirrenderweise behauptete die Ergotherapeutin das genaue Gegenteil von dem Oberarzt in der Tagesklinik: Die durchgeführten Tests zeigten bezüglich der Feinmotorik und der Konzentration starke Defizite, aber in allen anderen Bereichen erreichte unser Kind enorm gute Werte. Er sei alles, aber nicht lernbehindert.
Aber was war dieses „Alles“? Das konnte sie uns leider auch nicht sagen.
Wir beschlossen, unseren Sohn so gut zu fördern, wie es möglich war und die weitere Entwicklung abzuwarten.Kleine Fortschritte, viel Geduld, ein angespanntes Familienleben und häufige Streitereien wegen des Schullebens begleiteten uns nun etliche Jahre.
Trotz all der Hochs und Tiefs bekam unser Sohn aufgrund unseres hohen häuslichen Förderaufwands die Empfehlung zur Realschule. Die fünfte und sechste Klasse verliefen dort gut. Wir alle waren zunächst sehr zufrieden. Dann kam die Versetzung in die siebte Klasse und plötzlich ging gar nichts mehr. Die Vermutung der Lehrerin, dass die Pubertät „zuschlage“ traf leider nicht zu. Die Talfahrt nahm einfach kein Ende. Die Versetzung in Klasse Acht war gefährdet. Wir entschieden uns frühzeitig gegen eine Nachprüfung und für die Wiederholung der siebten Klasse.
Gleichzeitig suchten wir erneut nach Antworten. Was war passiert? Die ersten zwei Jahre auf der Realschule waren doch gut verlaufen? Unser Alltag wurde nun davon bestimmt, Bücher zu lesen und im Internet zu „stöbern“, was mit unserem Kind sein könnte. Im April 2012 entdeckten wir zufällig die Internetseite von Herrn Peters - INPP. Die Worte „neurophysiologische Entwicklungsverzögerung“ weckten sofort unsere Neugier und unser Interesse. Bereits während des Lesens dachten wir, hier schreibt jemand über unseren Nachwuchs. Am nächsten Tag riefen wir Herrn Peters an und vereinbarten einen Beratungstermin. Nach diesem persönlichen Elterngespräch waren wir davon überzeugt, dass wir nun endlich (unser Sohn war nun fast 13 Jahre alt) die Ursache für all die Schwierigkeiten gefunden hatten und hoffentlich auch die Lösung.
Das Besondere an der neurophysiologischen Entwicklungsförderung ist, dass an der Ursache der Entwicklungsverzögerung gearbeitet wird und nicht an den Symptomen. In unserem Kind waren, so die nun erstmals geäußerte Vermutung, noch Reste frühkindlicher Reflexe aktiv, die im Kleinkindalter nicht genügend gehemmt worden waren. Wir fühlten uns zum ersten Mal verstanden und wirklich gut aufgehoben.
Kurz darauf fand die Befunderhebung mit unserem Sohn statt. Herr Peters stellte bei ihm noch Reste frühkindlicher Reflexe fest, die für seine Entwicklungsverzögerung verantwortlich waren. Die Eltern oder ein Elternteil sind während der ganzen Befunderhebung dabei. Bei dieser Befunderhebung äußerte Herr Peters auch den Verdacht, unser Sohn habe zusätzlich auch eine Blockade im Nackenbereich. Er empfahl uns, einen Termin bei einem darauf spezialisierten Manualtherapeuten zu vereinbaren.
Im Juni 2012 ging es dann mit der Förderung los. Tägliche „Turnübungen“ im Umfang von drei bis sechs Minuten waren nun angesagt. Wir waren sehr gespannt auf das, was kommen sollte. Die erste Übung hatte unser Kind seit ca. zehn Wochen gemacht, als die Sommerferien zu Ende gingen und unser Sohn aufgeregt , wie wir auch, in die neue Klasse kam. Die Aufregung wir unnötig. Unser Sprössling fühlte sich von Anfang an in der neuen Klasse sehr wohl. Zum ersten Mal erzählte er uns, wie sein Vormittag in der Schule und wie der Unterricht gewesen war. Er berichtete, dass er nun ohne Anspannung auf seinem Stuhl sitzen und ohne Probleme dem Unterricht folgen könnte. Die verkrampfte Sitzhaltung wäre verschwunden und er könnte sich jetzt besser auf den Unterricht konzentrieren. Auch zu Hause normalisierte sich seine Sitzhaltung, und seine Bewegungsunruhe legte sich. Vor der Therapie hatte er beim Lesen und Schreiben sowie beim Essen fast auf dem Tisch gelegen, hatten sich seine Beine um die Stuhlbeine geklammert oder er hatte mit einem Bein auf dem Stuhl gekniet und so seine Hausaufgaben erledigt. Das Bettnässen war auch bald verschwunden. Die Hausaufgaben machte er jetzt, nach fast sieben Schuljahren, erstmals alleine. Er äußerte auch den Wunsch, alleine für Klassenarbeiten zu lernen. Wir waren recht skeptisch, ob dies funktionieren würde. Aber, es funktionierte. Unser Kind schrieb gute Klassenarbeiten und erhielt super Noten. Das Erlernte behielt er endlich. Er blühte immer mehr auf und sein Selbstwertgefühl stieg.
Wir konnten unser Glück gar nicht fassen. Schon nach wenigen Monaten tat sich so viel Gutes.
Der Termin beim Manualtherapeuten fand im August 2012 statt. Dort wurde festgestellt, dass unser Sohn ein KISS-Syndrom hatte. Weder der Kinderarzt, die Ergotherapeutin, die Krankengymnastin, die Frühförderung noch die Tagesklinik hatten dies festgestellt. Die frühkindlichen Reflexe bei unserem Sohn hatte auch vorher niemand der oben erwähnten Personen bzw. Einrichtungen festgestellt.
Traurig, aber wahr!
Mit einem fast 13-jährigen Sohn hatten wir das Glück, Herrn Peters kennen zu lernen.
Dank Herrn Peters wurde nicht nur die neurophysiologische Entwicklungsverzögerung, sondern auch die Blockade im Nackenbereich unseres Kindes festgestellt. Nach Lösung der Blockade und der mehrmonatigen neurophysiologischen Entwicklungsförderung mit ihren täglichen Turnübungen, die uns Herr Peters immer mit viel Ruhe und Geduld erklärte, konnten wir zusehen, wie gut sich unser Nachwuchs entwickelte. Das Familienleben war nun nach vielen Jahren der Unruhe erstmals angenehm und schön. Der Schulalltag war plötzlich so entspannt und ruhig.
Die Therapie läuft nun nach 18 Monaten aus und das Schönste ist: Unser Kind fühlt sich wohl, ruht in sich, ist ausgeglichen und wir alle sind entspannt und zufrieden.
05.12.2013
F. B.