Erfahrungsbericht über J. L.
30. Juli 2016
Hallo Herr Peters!
4 Monate sind vergangen, seit Jasmin und ich das letzte Mal bei Ihnen gewesen sind. Jasmin wird mit Erfolg nach den Ferien in die 12. Klasse wechseln und sich dann auf ihr Fachabitur konzentrieren können. Sie ist stolz und glücklich darüber und wir als ihre Eltern natürlich auch. Vor den Ferien hat sie ein vierwöchiges Praktikum im Rahmen ihrer Schulausbildung in einer internistisch ausgelegten Arztpraxis mit 3 Ärzten absolviert. Auch dort hat sie viele positive Erfahrungen gesammelt und Rückmeldungen bekommen. Sie ist mittlerweile mit ihren 19 Jahren eine fröhliche, selbstbewusste junge Dame. Ja, Herr Peters, das haben wir Ihnen zu verdanken.
Als wir im März letzten Jahres zu Ihnen kamen, waren wir als Familie ziemlich verzweifelt und am Ende.
Jasmin ist im Alter von 10 Monaten zu meinem Mann und mir gekommen. Als wir sie kennenlernten, konnte sie weder sitzen noch krabbeln. Jasmin kannte weder die Pflanzen- noch die Tierwelt. Aber sie entwickelte sich schnell sowohl von der Motorik als auch von ihrer Sprachentwicklung. Sie wuchs zu einem fröhlichen, aufgeweckten und glücklichen Kinde heran. Auch hatte sie sehr viel Ehrgeiz. Sie entwickelte einen Strabismus (Schielen). Mit knapp 2 Jahren bekam sie ihre erste Brille und ihre Augen mussten stundenweise mit einem Augenpflaster abgeklebt werden.
Mit 4 Jahren begann für sie eine fröhliche Kindergartenzeit. Sie hat gerne gesungen, gespielt, gemalt und gebastelt. Allerdings stellten die Erzieherinnen sehr schnell fest, dass Jasmin mit dem Basteln oder Schneiden ihre Schwierigkeiten hatte. Sie bekam Krankengymnastik für ihre Feinmotorik. Es stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass sie bedingt durch ihr Schielen Doppelbilder sah. Sie schnitt haargenau neben dem Strich einer Linie. Sie goss nicht ins Glas, sondern nebenher. Ihre Spielfiguren setzte sie auch nicht exakt ins Spielfeld.
Mit 5 Jahren hatte Jasmin ein Strabismus-OP. Ihre KG lief weiter. Als sie mit knapp 7 Jahren eingeschult wurde, begann ihre Stressphase. Sie musste unheimlich hart arbeiten, um ihr Pensum zu schaffen, benötigte viel Zeit für die Hausaufgaben, wurde in der Schule oft mit Arbeiten nicht fertig. Man muss sagen, sie kämpfte ganz tapfer. Nach dem Schulwechsel ging es so weiter. Jasmin wurde nun immer stiller und zog sich zurück. Die Einladungen zu Geburtstagen wurden immer weniger. Sie behauptete aber immer, sie wäre lieber alleine. In der Zeit hat sie Bücher verschlungen.
Mit Beginn der Klasse 10 empfand sie, sie würde von ihren Mitschülern gemobbt. Im Sportunterricht blieb sie bei Mannschaftsspielen über.
Heute ist uns klar, warum. Sie war oft krank, hatte Kopfschmerzen, mochte nicht mehr zur Schule gehen. Flunkereien und Schule schwänzen begannen.
Nach der Klasse 10 wechselte sie von der Gesamtschule zu einem Berufskolleg, um dort ihr Fachabitur (Gesundheit und Erziehung) zu beginnen. Dort eskalierte dann die ganze Situation völlig. Zunehmend war sie den Anforderungen ihres Alltags nicht mehr gewachsen: Wut, Frust, Schule schwänzen, Lügen und Kranksein nahmen große Maße an. Jasmin hat die Klasse 11 nicht zu Ende gemacht und hat ein Bundesfreiwilligenjahr in einer Caritas-Einrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche gemacht.
Aber auch dort stieß sie an ihre Grenzen. Sie glaubte immer, alles richtig und gut zu erfüllen. Aber die anderen sahen es ganz anders. Den zunehmenden Anforderungen des Alltags war sie nicht gewachsen. Hinzu kam noch der Misserfolg beim Führerschein.
Unsere Sorgen, Ängste und Nöte wuchsen. Ich als Mutter habe mich immer wieder gefragt: Sie ist doch nicht blöd, wie können wir ihr nur helfen? So kann und darf es nicht weitergehen. In völliger Verzweiflung nahm ich Kontakt zu unserer Kinderärztin auf, die auch der Meinung war, Jasmin müsse dringend geholfen werden. Aber wie, das war die große Frage. KG oder Ergotherapie – nichts Genaues wussten wir. Ich habe dann lange im Internet gestöbert, bis ich das Institut von Ihnen, Herr Peters, gefunden habe. Als ich damals die einzelnen Seiten durchlas, fand ich in ganz vielen Dingen meine Tochter, ihr Verhalten und ihre Auffälligkeiten wieder. Mein Mann war zu Beginn mehr als skeptisch… Lange Rede kurzer Sinn, ganz zügig haben wir einen Termin bei Ihnen bekommen.
Bei Jasmins Testung haben wir beide die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Sämtliche Testergebnisse fielen miserabel aus. Kein Wunder, dass unsere Tochter ihr Leben nicht meistern konnte!!! Zusätzlich hatte Jasmin eine Blockade am Halsgelenk, so dass die Nervenimpulse gar nicht ungestört im Gehirn ankommen konnten. Diese Blockade wurde beseitigt und die Arbeit bei Ihnen konnte beginnen.
Ganz schnell haben wir Veränderungen bei Jasmin feststellen können: normale tägliche Dinge des Lebens, wie Treppe hinunterlaufen, Hausaufgaben mit Musik, mal eben kurz das Zimmer aufräumen, ich könnte jetzt noch vieles aufzählen, fallen ihr nun ganz leicht. Sogar mit dem Reiten hat sie wieder angefangen. Sie hat die Übungen absolut super durchgezogen. Jasmin war ja auch in einem Alter, in dem sie selber genau wusste, wofür sie es tat.
Selbst in den Urlaub wurde „ihr Stuhl“ mitgenommen, damit sie ihre Übungen machen konnte. In der Zeit hat Jasmin ihren Führerschein bestanden und konnte uns zwei dann selbstständig nach Bochum fahren. Ihr Selbstbewusstsein machte Riesensprünge. Ihr Kranksein wurde immer weniger, sie wurde immer aufgeschlossener, gesprächiger, die Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind verschwunden.
Freunde von uns, die unsere Tochter selten sehen, meinten, wir hätten eine andere Tochter. Nach einem Jahr regelmäßiger Sitzungen bei Ihnen, Herr Peters, wurden wir dann von Ihnen „entlassen“! War ein tolles Gefühl! Übrig geblieben sind Doppelbilder und das Augenspringen, dagegen macht Jasmin jetzt eine visuelle Therapie.
Ja, unsere Jasmin ist wie ausgewechselt. Ich habe zu Beginn ja schon geschrieben, was für eine tolle, junge Frau sie jetzt ist.
Noch einmal ganz großen Dank an Sie, Herr Peters.
Ich wünsche noch ganz vielen Kinder und jungen Erwachsenen die Arbeit bei Ihnen, damit sie ihr Leben meistern können!!!
B. L.