INPP-neuromotorische Entwicklungsförderung ®
Christian Peters

Elternbericht von Frau T. über ihren Sohn V.

Unser Sohn V. kam als Extremfrühchen in der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt.

Nach der Entbindung war er ein halbes Jahr im Krankenhaus. Auch nach der Entlassung erhielten wir noch knapp 3 Jahre Unterstützung von einem Pflegedienst, da V. weiterhin zusätzlichen Sauerstoff und eine Monitorüberwachung benötigte.

V. hat das Krabbeln komplett übersprungen und ist mit ca. 18 Monaten gelaufen. Mit gut 2 Jahren kam er in den Kindergarten. Mit 4 Jahren hatte er die gröbsten Entwicklungsverzögerungen aufgeholt, so dachten wir. Er hatte das Fahrradfahren gelernt, ging gerne in den Kindergarten und war ein aktiver Junge. Zusätzlicher Sauerstoff war kein Thema mehr.

Natürlich gab es aber zuhause Probleme: Er war sehr impulsiv, zeigte bei Wutanfällen oft autoaggressives Verhalten und brauchte teilweise eine Stunde, um sich wieder zu beruhigen.

Darüber hinaus brauchte er sehr viel Bewegung. Sich mit ihm lange in der Wohnung aufzuhalten, war nicht möglich. Er musste raus und toben. Länger Stillsitzen so gut wie unmöglich.

Dann bat man uns seitens des Kindergartens um ein Gespräch und wollte einen nonverbalen Intelligenztest mit V. machen. Dieser fiel mit einem IQ-Wert von 45 besorgniserregend schlecht aus. Der Kindergarten teilte uns mit, dass V. Probleme hätte, sich alleine zu beschäftigen, kaum mit anderen Kindern spiele und sich nicht konzentrieren könne. Seine extreme Ablenkbarkeit wurde uns auch von V.s Logopädin und Physiotherapeutin bestätigt.

Nun machten wir uns wieder große Sorgen. Hatten wir noch erst gedacht, der "Normalität" immer näher zu kommen und endlich mal locker lassen zu können, so mussten wir nun feststellen, dass sich V. Entwicklungsabstand zu seinen Altersgenossen wieder zunehmend vergrößerte.

Voller Sorge durchforsteten wir das Internet und stießen auf die Seite von Herrn Peters.

Von frühkindlichen Reflexen hatte ich schon mal gehört, jedoch nicht mit den gravierenden Folgen, wenn diese sich nicht entwicklungsentsprechend zurückbildeten. Wir vereinbarten sofort einen Termin, da wir unseren Sohn in den Schilderungen der Problematik wiedererkannten und nichts unversucht lassen wollten. Zu diesem Zeitpunkt war V. gerade 5 Jahre alt geworden.

V. wurde ausführlich getestet. Es stellte sich heraus, dass er in wirklich jedem Bereich noch große Reste der frühkindlichen Reflexe aufwies. Uns wurde bewusst, dass diese Reflexe ihm gar keine Chance ließen, sich gut weiterzuentwickeln. Wir begannen also mit der ersten Übung, die wir in einem Zeitraum von 8 Wochen jeden Tag durchführen sollten.

Diese vermeintlich leichten Übungen verlangten V. anfangs alles ab. Er wehrte sich jeden Tag dagegen, diese auszuführen. Auch gelang es uns anfangs nicht, die Übungen korrekt auszuführen. Wir waren zwar konsequent, doch natürlich auch voller Zweifel.

Ich dachte: was tue ich meinem Kind da an, dass ich Ihn jeden Tag zu diesen Übungen zwinge. Wir holten uns Rat bei Herrn Peters. Dieser empfahl uns, die Übungen leicht abzuwandeln, um es V. zu erleichtern, sich darauf einzulassen.

Nach 8 Wochen waren wir wieder bei Herrn Peters, um zu berichten, wie es gelaufen war.

V. wartete vor der Türe, und ich berichtete von den letzten Wochen. Ich konnte keine größeren Fortschritte ausmachen. Herr Peters hakte nach und fragte Punkt für Punkt die einzelnen Probleme ab, die wir bei unserem ersten Gespräch benannt hatten. Da wurde mir langsam bewusst, dass sich tatsächlich kleine Besserungen bereits eingestellt hatten. Ich blieb jedoch skeptisch.

Dann riefen wir V. rein. Und da fiel mir der Unterschied von vor 8 Wochen deutlich auf:

War V. vor Wochen noch ein kleiner Zappelphilipp bei der Testung gewesen, der nicht mal ein paar Sekunden still stehen konnte, so war er nun viel ruhiger. Ich nahm in dieser konkreten Vergleichssituation meinen Sohn ganz anders wahr, als vor den Übungen. Er wurde erneut getestet und schnitt nun schon deutlich besser ab. 

Wir waren nun überzeugt und wussten, dass sich die Mühe gelohnt hatte.

Die Übungen wurden alle 8 Wochen angepasst und V. machte auch immer besser mit.

Wir bemerkten die positiven Veränderungen zuhause immer deutlicher: Er wurde ruhiger, konnte sich viel länger alleine beschäftigen, seine extremen Wutanfälle waren kaum noch vorhanden und wenn doch, dann fielen diese deutlich kürzer und ohne körperliche Aggressivität gegenüber sich oder anderen aus.

Wir merkten auch, dass er plötzlich Interesse an Dingen zeigte, die ihm vorher total uninteressant erschienen. Sein Selbstvertrauen nahm deutlich zu. Nach ca. einem halben Jahr wurde ihm Rahmen der Frühgeborennachsorge im Krankenhaus ein erneuter Entwicklungstest gemacht, bei dem sein IQ mit 68 ermittelt wurde. Man sah also auch anhand stumpfer Zahlen und Statistiken, dass V. an Entwicklung aufholte.

Der krasseste Schub kam aber nachdem wir anfingen, mit den Übungen gegen den ATNR anzusteuern. Bereits nach 4 Wochen bemerkten wir deutlich, wie seine Stifthaltung entspannter wurde. Er wechselte auch nicht mehr die Hand, sondern malte nur noch mit einer Hand. Dann fiel uns auf, wieviel besser und sicherer er beim Klettern wurde.

Nun malt V. ständig und gerne neue Bilder, kann sehr gut Bilder ausmalen, ohne wie vorher krass über die Linien zu malen. Er schreibt kleinste Buchstaben nach und vor allem: Er macht dies alles nun sehr sehr gerne. Vorher mied er alle Dinge, die ein bisschen mehr Feinmotorik erforderten.

In der Kletterhalle klettert er ohne Probleme bis unters Dach.

V. geht mittlerweile gerne in den Kindergarten und hat dort viele Freunde.

Als nach einem weiteren Jahr eine Entwicklungstestung im Krankenhaus gemacht wurde, staunten auch die Ärzte nicht schlecht, da V. in allen Bereichen nochmal deutlich zugelegt hatte und einen IQ von 85 erreichte. Uns wurde bestätigt, dass V. von dieser Art der Förderung mehr als gut profitierte. Auch die Therapeuten, bei denen V. weiterhin Ergotherapie und Logopädie erhielt, nahmen diese Verbesserungen wahr. 

Nun haben wir das Programm bei Herrn Peters nach 1 1/2 Jahren abgeschlossen und können gar nicht sagen, wie dankbar und glücklich wir sind. Bei dem Gedanken, dass V. nun dieses Jahr in die Schule kommt, haben wir keine Bauchschmerzen mehr.

Wir wissen aber auch, dass wir bei Problemen oder Unsicherheiten jederzeit wieder zu Herrn Peters kommen können. 

Wir können nur jeder Familie, die sich bei den Problemen wiederfindet, diese Art von Förderung ans Herz legen, um auch ihrem Kind eine Chance zu geben.

Januar 2020

M.T.